Bibelwoche "Der Prediger Salomo"
Die hier vorgelegte Auslegung des Predigers wurde als Bibelwoche im März 1986 in Egloffstein und im Januar 1987 in Weingartsgreuth gehalten. Ich danke den Gemeinden und ihren Pfarrern, dass sie mich genötigt haben, mich auch mit einer solchen Gestalt der Schriftauslegung, wie sie hier verlangt wird, zu befassen. Der vorgelegte Text gibt wieder, was an den vier Abenden und in der Predigt am darauffolgenden Sonntag gesagt wurde.
Dass es gerade der Prediger ist, dem die Auslegung gilt, das hat eine Reihe von Gründen. Nicht nur den, dass dieses Buch der Bibel mir schon seit Jahren besonders lieb geworden ist. Wie hier von Gott geredet wird, das ist wichtig gerade in unserer Zeit, die ein solches Reden kaum mehr aufbringt, sondern nur noch von dem reden kann, was Menschen tun sollen. Allenfalls die Gottesbilder nennt man dann noch und fragt, wie weit sie das richtige menschliche Tun hemmen oder fördern. Da ist es dann gut, darauf zu achten, wie der Prediger Gott und Welt zusammendenkt und zusammenspricht. Tröstlich geschieht das, auch wenn es vielleicht eine Weile braucht, das zu entdecken.
Viel verdanke ich dabei für mein Verständnis der Auslegung dieses Buches durch Martin Luther. In seiner Vorrede zum Prediger schreibt er: Dieses Buch ist ein Trostbuch, in dem der Prediger lehrt, wider die Unlust und Anfechtung geduldig und beständig sein im Gehorsam und immerdar des Stündleins in Frieden und Freuden harren. Und was er nicht halten noch ändern kann, immer fahren lasse. Es wird sich wohl finden.
Friedrich Mildenberger
Das Leben - erfahren und gelebt vom Prediger Salomo
1. Hören und Fragen - das macht kluge Leute
1.1. Eine erste Einführung: Gott ist im Himmel
und du auf Erden (4,17-5,2)
1.2. Eine zweite Einführung: Was herauskommt
im Leben (1,2-11)
1.3. Was sich machen lässt im Leben - und worauf
einer warten muss (1,12-18; 2,11.24-26)
2. Bei dem bleiben, was
da ist - das ist Gottes Gunst
2.1. Alles hat seine Zeit - aber wer weiß
seine Stunde (3,1-9)
2.2. Was Gott tut - das besteht (3,10-15)
2.3. Im Todesschatten steht unser Leben (3,16-22)
3. Gott lässt uns
Menschen leben - auch zwischen Schuld und Tod (6,10-12)
3.1. Sprüche, die sagen, was für den Menschen
gut ist (7,1-14)
3.2. Wer es erzwingen will, dem missrät's (7,15-24)
3.3. Schuld überschattet, was Menschen tun
(7,25-8,1)
4. Trotzdem: Ein Ja zur
Erde und zum Leben
4.1. Das unergründliche Geheimnis des Todes
(8,16-17; 9,1-6)
4.2. Ja sagen zum Leben, das Gott gibt (9,7-12)
4.3. Im Hören findet sich die rechte Lebensweisheit
(9,13-18)
Es ist gut, gelebt zu haben
(11,9-12,8) (Predigt)